Screen2.0

 
 
 

archive // 2006.12.15 08:37:27 [hh]

Im Härtetest: "DxO Optics Pro 4.1"

"DxO Optics Pro 4.1" (Windows, MacOS X) ist eine professionelle Komplettlösung zur Optimierung von Digitalfotos, das spezifische Eigenschaften von Kameras und Objektiven berücksichtigt und individuell Verzeichnungen, Vignettierung, Unschärfe und chromatische Aberration korrigieren kann. Screen2.0 unterzog das Tool einem Praxistest.

"Simply better images"

Die Standalone-Software für Windows und Macintosh basiert auf der langjährigen Erfahrung des französischen Herstellers DXo Labs mit Bildverarbeitung und optischen Meßverfahren für Linsen und Sensoren. Es bietet unter anderem folgende Funktionen:

(Semi-) Automatische Optimierung basierend auf Metadaten

Die Benutzung von "DxO Optics Pro" ist denkbar einfach und erfordert weder Mathematik noch komplizierte Arbeitsschritte. Bilder können mittels Drag-and-Drop oder Dateiauswahl in ein Projekt übernommen werden. Wichtig ist dabei, dass noch alle Kamera-Metadaten (EXIF) enthalten sind und diese nicht schon durch eine andere Software gelöscht worden sind. Denn diese Daten werden dann zur Optimierung herangezogen, um eventuelle bekannte Fehler zu korrigieren.

Kleiner Tip am Rande: Wichtig am Mac ist, dass die Bilder nicht mit dem in MacOS X eingebauten "Image Capture" herunter geladen werden, weil dort die EXIF-Daten gelöscht werden. Mounten Sie statt dessen die Kamera als Laufwerk und wählen Sie in "DxO Optics Pro" die Dateien auf dem Kamera-Volume als Quelle (siehe hierzu auch unseren letzten Tip).

Module

Das Programm besteht aus drei Komponenten: der "Correction Engine" (das Hauptprogramm) und der "Camera Body Correction" sowie dem "Lens Correction Module" (Kamera- und Objektivspezifische Korrekturen von Verzeichnung, Vignettierung und Rauschen). Mit den richtigen Modulen für die eigene Kamera plus Objektiv können dann alle Optimierungen vollautomatisch vorgenommen werden; für neue Kameras oder Objektive müssen eventuell weitere Optimierungsmodule hinzu gekauft werden. Die ausgewählten Dateien werden dann korrigiert und in ein ausgewähltes Verzeichnis kopiert.

Falls ein "Lens Module" für ein bestimmtes Objektiv vorhanden ist und in den EXIF-Daten die Entfernung nicht enthalten sein sollte (was in der Regel der Fall ist), fragt das Programm nach der geschätzten Entfernung bei den Bildern. Alle anderen Schritte erfordern kein Eingreifen durch den Nutzer.

Kontrolle der Qualität

Das Resultat der Konvertierung kann danach in einem letzten Schritt betrachtet werden. Sehr nützlich ist dabei das interaktive Umschalten zwischen "vorher" und "nacher".

Getestet haben wir die Software mit Bildern aus der Nikon D80; beonders beeindruckt waren wird von der Optimierung von Partybildern aus anderen Kameras wie Canon EOS 400, die ebenso einfach und hochqualitativ vonstatten ging.

Von der Software gibt es mittlerweile deri Varianten: "Starter", "Standard" und "Elite". Details zu den Varianten finden sich auf der Web-Site des Herstellers.

"Film Pack"

Neu ist in Version 4.1 neben erheblichen Geschwindigkeitssteigerungen auch der "Film Pack", welcher basierend auf exakt erfaßten Farbwiedergabe- und Körnungs-Profilen die Simulation eines bekannten analogen Film-Materials erlaubt, ähnlich wie in Alien Skins "Exposure"-Plug-in für Photoshop.

Fazit. "DxO Optics Pro 4.1" ist – mit einem Wort – beinahe magisch. Wir kennen derzeit kein anderes Produkt, welches die Bildqualität derart eigenständig und gut optimieren kann. Für ambitionierte Amateur- und (semi)professionelle Fotografen ist das Tool beinahe schon ein "Muß", ebenso für Grafik-Ateliers, die häufig mit Bildmaterial aus den unterschiedlichsten Quellen umgehen müssen. Die Ergebnisse sind in den meisten Fällen beeindruckend und wesentlich brillianter, schärfer, farblich präziser, detail- und nuancenreicher als das Original, auch wenn dieses bereits aus einer teuren Kamera kommt. Dies gilt sowohl für RAW- als auch für JPEG-Aufnahmen. Daß mit einer objektiven, mathematischen Optimierung im automatischen Modus subjektiv derart große Verbesserungen möglich sind, das hätten wir vor dem Test selbst nicht geglaubt.


Pros & Cons

+ Beeindruckende Ergebnisse
+ Einfache Bedienung
+ Fast keine Nutzer-Interaktion während Optimierung
+ Deutsche Version
+ Automatische Korrekturen basierend auf EXIF-Daten von Kamera und Objektiv
– Arbeitet nur mit RAW- und JPEG-Bildern


Steckbrief

Software/Version: DxO Optics Pro 4.1 (von uns getestet DxO Optics Pro 4.1 Elite für MacOS X)
Hersteller: DxO Labs, Paris (Frankreich)
Plattformen: Windows XP, 2000 und XP 64 (Pentium 4 oder Dual-Core M bzw. Pentium 64 Bit sowie AMD oder AMD Dual-Core bzw. AMD 64 Bit), MacOS X ab Version 10.3.9 (PowerPC G4 oder G5 bzw. Intel Mac Prozessor)
Preis: 64 Euro ("Starter"), 124 Euro ("Standard") bzw. 249 Euro ("Elite") – excl. MwSt.
Vertrieb: Über Web-Shop des Herstellers, Deutschland: Top Systems, Schweiz: Light+Byte
Weitere Informationen: www.dxo.com/ de/ photo

 

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