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review // 2009.01.27 08:04:58 [hh]

Shootout: Panasonic DMC-LX3 gegen Canon PowerShot G9

Viel wurde schon über die ambitionierten Kompaktkameras Panasonic DMC-LX3 und Canon PowerShot G9 geschrieben. Das wollen wir nicht wiederholen, statt dessen einen ganz pragmatischen Vergleich vornehmen. Die meisten Punkte zu der G9 dürften übrigens wohl auch für die neuere G10 gelten.

Objektiv. Die Objektive zu vergleichen, hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Während die LX3 einen ziemlich limitierten Zoombereich von umgerechnet 24mm bis 60mm (2,5facher Weitwinkel-Zoom) bietet, kann die G9 immerhin einen Bereich von 35mm bis 210mm (was einem 6fachen Tele-Zoom entspricht) aufweisen. Dafür hat das Canon-Objektiv deutlich mehr Verzeichnungen und Vignettierung aufzuweisen. Wer gerne Ausschnitte bildet und bei der Bearbeitung noch Freiraum hat, der ist mit der G9 besser bedient. Die LX3 eignet sich dagegen mehr für Landschafts- und Architektur-Aufnahmen, sowie aufgrund der Lichtstärke (Blende 2) bei spärlichem Licht (zum Beispiel bei Parties).

Bildqualität. Offizielle Messungen wie auch praktische Tests ergeben sowohl in puncto Auflösung als auch in puncto Farbwiedergabe eine ziemlich ähnliche Bildqualität. Die LX3 profitiert mit ihren 10,1 Megapixeln bei dunkleren Aufnahmen von der höheren Lichtstärke des Objektivs, was in weniger verwackelten Bildern resultiert. Die G9 glänzt als Alround-Talent vor allem beim exzessiven Beschneiden, wo sich auch die höhere Auflösung mit 12,1 Megapixeln als hilfreich erweist.

RAW-Processing. Wer in Rohdaten fotografiert, der hat bei der LX3 derzeit nur Zugriff in "Lightroom 2". Die G9 kann mittlerweile auf Unterstützung in "DxO Optics Pro", "Adobe Lightroom" und "Adobe Camera RAW" (also "Adobe Photoshop" und Konsorten) zählen. Wer gerne an Bildern weiter bastelt, ist daher im Moment mit der G9 deutlich besser bedient.

Preis. Die LX3 ist mit 450 Euro rund 100 Euro teurer als die G9. Die zumindest intern baugleiche Leica D-Lux 4 gar noch 250 teurer (knapp 700 Euro). Wenn Preis eine Rolle spielt, dann ist hier der Gewinner klar: die Canon G9.

Handling. Beide Kameras sind nach kurzer Einarbeitungszeit easy im Handling. Im manuellen Modus muß bei der LX3 der Auslöser halb gedrückt werden, um auf dem Screen zu sehen, wie das resultierende Bild aussieht. Bei der G9 dagegen hat der Nutzer wie bei "Live View" in modernen Spiegelreflex-Kameras eine ständige Ansicht, so dass man den Effekt von Blende und Belichtungszeit sofort sieht. Sehr praktisch. Dafür können bei der LX3 Format (4:3, 3:2 oder 16:9) und Autofokus (AF fern, AF nah und manuell) direkt am Objektiv eingestellt werden. Die Batterieleistung ist bei der G9 deutlich höher als bei der LX3.

Gewicht und Abmessungen. Im direkten Vergleich schenken sich beide Kameras nicht wirklich viel. Mit 265 gegenüber 370 Gramm liegt die LX3 knapp vorne, auch einen Zentimeter dünner ist das Gerät. Aussehen ist bekanntlich Geschmackssache, aber die kompaktere, zierlichere Bauweise der LX3 spricht ästhetisch eine deutliche Sprache (daher die Kategorie "ultra compact"). Dagegen wirkt die G9 nicht nur auf den ersten Blick stabiler, strapazierfähiger, aber auch bullig und ein wenig ungelenk (daher die Kategorie "compact"). Die G9 paßt in Seiten-Taschen eines Rucksacks, die LX3 in die Innentasche einer Jacke.

Optionale Ausstattung. Die optionale Ausstattung ist ziemlich ähnlich. Für beide Kameras gibt es optionale Aufsteck-Linsen. Die LX3 bietet darüber hinaus das Nachrüsten des optischen Suchers als Aufsteck-Lösung im Blitz-Schuh, während die G9 bereits einen eingebauten optischen Sucher besitzt.

Fazit. Die Wahl ist wie so oft im Leben von verschiedenen Faktoren abhängig, und natürlich Geschmackssache. Für Viel-Fotografierer, Frickler, Digital Artists, Alrounder und Pragmatiker dürfte die G9 eine gute Wahl sein, für Ästheten, ambitionierte Gelegenheits-Fotografen, Action Shooter und Digital-Stilisten dagegen die LX3 bzw. deren deutlich hübeschere Leica-Version D-Lux 4.

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