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reviews // 2009.08.20 08:44:08 [hh]

"iPhone"-Navi-Shootout, die zweite: "TomTom Westeuropa" vs. "MobileNavigator Europe"

Der Shootout der Navis geht in die nächste Runde: dieses mal tritt Navigons System "MobileNavigator Europe" gegen die soeben publizierte App mit dem vielsagenden Namen "W. Europe" aus dem Hause TomTom International BV an.

Design und Interface. Während der "MobileNavigator" mit einem exzellenten aufgeräumten Interface glänzt, in welchem man ohne Suchen alles sofort finden kann, bietet "TomTom" einige Funktionen mehr (etwa alternative Routen, Farbeinstellungen, Sprach- und Sprecher-Wahl für die Ansagen), allerdings in einem ziemlich verschachtelten, untypischen Interface, und in ziemlich schreienden Farben. Die Kartenfarben sind sicherlich Geschmackssache; allerdings bietet keines der angebotenen Themes eine dezente, übersichtliche Optik wie es der "MobileNavigator" tut.

Fazit: Navigons App ist übersichtlicher und deutlich mehr "iPhone"-like umgesetzt, "TomTom" bietet viele Funktionen seines Geräte-Bruders und ist dadurch für bestehende "TomTom"-Nutzer vermutlich die bessere Wahl.

Preis und Umfang. TomTom bietet Westeuropa (22 Länder) für 99 Euro, bietet Europa (49 Länder) für 79,99 Euro. In unseren Stichproben in und um Hamburg war Navigons Kartenmaterial von Navteq deutlich detaillierter als TomToms Material von TeleAtlas. Hier ist also Navigon ganz klar der Gewinner nach Punkten.

Navigation. TomToms Lösung hinkt in der Regel 100 Meter (!) hinter her, so daß Ansagen oftmals einfach zu spät kommen. Hier muss man vermutlich warten auf das angekündigte Car Kit, das angeblich auch den GPS-Empfang verbessern soll (was allerdings nicht garantiert ist). Navigons System dagegem macht Ansagen zwei mal, beide male rechtzeitig und scheint damit eindeutig cleverer mit den schwankenden GPS-Signalen umzugehen. Der Sieger hier ist ebenfalls eindeutig Navigon.

Zusatzfunktionen. TomTom bietet mit "iQ Routes" Zugriff auf Fahrtdaten zur Optimierung von Strecken je nach Tageszeit, Radar-Warnungen, sowie den direkten Anruf von in der Karte verzeichneten "Points of Interest" wie Restaurants (etwa für Reservierungen). Navigon bietet Fahrspurassistent und Schilder-Anzeige. Beide Apps bieten Zugriff auf die "iPhone"-Kontakte zur Zieleingabe, eine "Nach-Hause-Taste", sowie 2D- und 3D-, sowie Tag- und Nacht-Darstellung.

Besonders vorbildlich gelöst ist bei TomTom die Auflösung von Kontakt-Daten, die nicht eindeutig identifiziert werden können. Hier werden in den meisten Fällen in der folgenden Adreßeingabe bereits die richtigen Daten vorgegeben. Navigon dagegen führt den Anwender einfach zu anderen Adressen. So wurde innerhalb Hamburgs Adreßzusätze wie Stadtteile (etwa "Hamburg (Altona)") grundsätzlich mit der "Insel Neuwerk" aufgelöst. Und das ganz ohne Warnungen! Größte Vorsicht ist also anzuraten, wenn im "MobileNavigator" bestehende Adressen aus dem "iPhone"-Adreßbuch verwendet werden. Alles in allem bietet hier TomTom den pragmatischeren Ansatz.

Fazit. Falls Sie schon TomTom-Nutzer waren und mit diesem Navi-Gerät bestens klar kamen, dann ist vermutlich auch die "iPhone"-App eine gute Wahl. Ansonsten tendieren wir bei der Wahl viel eher zu Navigons günstigerer und im Praxiseinsatz eindeutig besser funktionierenden Lösung.

 

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